Globale Erwärmung
Gut Wetter gemacht?
Der Klimawandel geht weiter – trotz gegenteiliger Bemühungen. Wissenschaftler des Global Carbon Projects (GCP) fanden heraus, dass der CO2-Ausstoß seit dem Jahr 2000 vier Mal schneller gestiegen ist als im Jahrzehnt davor.
Seit der Industrialisierung hat der Mensch die Zusammensetzung der Atmosphäre verändert und den Anteil an Treibhausgasen, besonders an Kohlendioxid, erhöht. Die Verbrennung von Kohle, Gas und Öl, die Abholzung von Wäldern und die Massentierhaltung verursachen hohe Treibhausgasemissionen und belasten die Umwelt. Das führt zu Klimaveränderungen – die Erde erwärmt sich.
Seit 1850 messen Wissenschaftler die bodennahe Lufttemperatur auf unserer Erde. Danach ist die Durchschnittstemperatur in den letzten 100 Jahren weltweit um etwa 0,74 Grad Celsius gestiegen. Elf der zwölf Jahre im Zeitraum 1995 – 2006 gehören zu den zwölf wärmsten Jahren seit der instrumentellen Messung. UN-Klimaforscher halten einen Temperaturanstieg um bis zu 6,4 Grad Celsius bis 2100 für möglich. Die Folgen der Klimaveränderungen sind bereits zu beobachten: Die Häufigkeit von kalten Tagen und Nächten sowie Frost nimmt ab, während es mehr heiße Tage, Nächte und Hitzewellen gibt.
Forscher weltweit warnen: Innerhalb der nächsten 50 Jahre müssten die Industriestaaten ihren Verbrauch an Erdöl, Erdgas und Kohle um rund 80 Prozent senken, um den Klimakollaps zu vermeiden. Denn sie sind die größten Umweltsünder: 80 Prozent des in der Erdatmosphäre gespeicherten CO2 stammt aus den hoch entwickelten Ländern der nördlichen Halbkugel. Darum ist es wichtig, dass sich die internationale Gemeinschaft auf eine globale Energiepolitik verständigt.
Dazu trafen sich Vertreter von 193 Staaten im Dezember 2009 in Kopenhagen. Dort gelang es der internationalen Staatengemeinschaft jedoch nicht, sich auf verbindliche Schritte zu einigen. Als Ergebnis der Verhandlungen liegt nun lediglich eine Absichtserklärung – der „Copenhagen Accord“ – vor.
Danach soll die Erwärmung der Erde auf weniger als zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzt werden. Dazu müssten die Länder jedoch Emissionen konkret und nachvollziehbar drosseln. Das Papier verpflichtet aber kein Land zu bestimmten Beschränkungen. Die Industrieländer bekannten sich außerdem dazu, für die Zeit von 2010 bis 2012 bis zu 30 Milliarden US-Dollar für Klimaschutz in Entwicklungsländern zur Verfügung zu stellen. Doch auch dies ist lediglich eine unverbindliche Absichtserklärung. Das deutsche Klimaschutzziel ist dagegen konkret: Bis 2020 sollen die Emissionen um 40 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 verringert werden.