Energy Drinks

Energie aus der Dose

Energy Dose

„Red Bull“, „Black Dog“, „Rockstar“ – die Markenname klingen cool, die Dosen sind bunt: Drin stecken die so genannten Energy Drinks, die angeblich hellwach machen. Vor allem Jugendliche holen sich die süße Brause, bevor es nachts auf die Piste geht. Weltweit werden jährlich etwa fünf Milliarden Liter der Muntermacher verkauft, 57 Millionen Liter davon in Deutschland. Mit Energie allerdings haben die Drinks nur sehr indirekt etwas zu tun.  Die Wirkung beruht auf Stoffen, die lange bekannt sind: Koffein und der Extrakt der ebenfalls koffeinhaltigen Guarana-Pflanze bringen den Kreislauf auf Touren, indem sie Herz und Nervensystem anregen. Meist ist in den Getränken auch Taurin enthalten. Das ist eine körpereigene Aminosulfonsäure, die unter anderem für die Signalübertragung im zentralen Nervensystem verantwortlich ist. Doch wie wirkt der Cocktail genau?

Knallwach durch Koffein

Guarana Pflanze

Guarana Pflanze

Eine Viertelliter-Dose Energy Drink enthält etwa 80 Milligramm des Wachmachers Koffein. Das entspricht einer Tasse mittelstarkem Kaffee und ist etwa dreimal so viel, wie in einer kleinen Flasche Cola steckt. Für einen zusätzlichen „Flash“ sorgt der hohe Zuckergehalt der Drinks: Mit bis zu 25 Gramm pro Dose sind sie wahre Zuckerbomben. Der Zucker gelangt sehr schnell ins Blut. Ist er abgebaut, fällt man allerdings auch rasch wieder in ein Energieloch.  Das Koffein wirkt nachhaltiger. Zwei bis vier Stunden hält der gefühlte Energieschub an, dann ist das Koffein zur Hälfte wieder abgebaut. Wie allerdings das Taurin in den Getränken wirkt, ist wissenschaftlich noch nicht restlos geklärt. Denkbar ist, dass Taurin im Zusammenspiel mit Koffein und Guarana die Signalübertragungen im Nervensystem beschleunigt, weshalb man sich „knallwach“ fühlt.

Vorsicht, Vorsicht!

Disco

Ein Energy Drink pro Tag gilt als unbedenklich. Mixt man ihn aber mit reichlich Alkohol oder kippt noch Kaffee und weitere Energiebrause hinterher, kann daraus ein gefährlicher Mix werden. Vor allem, wenn man den Kreislauf zusätzlich auf der Tanzfläche oder beim Sport auf Hochtouren bringt.  Weit gefährlicher sind nach einem Bericht des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) so genannte Energy Shots. Ihr Koffeingehalt ist etwa doppelt so hoch wie der von normalen Energie Drinks, sie werden deshalb in nur schnapsglas-kleinen Portionen verkauft. Das BfR erwähnt eine Reihe von ungeklärten Todesfällen, die ein übermäßiger Shots-Konsum verursacht haben könnte. Bewiesen ist das nicht. Allerdings hat man die Wirkung einer extrem hohen Taurin-Dosis an Laborratten untersucht. Ihre Atemfrequenz sank, außerdem bekamen die Tiere Krampfanfälle. In einigen Ländern waren Energy Drinks zwischenzeitlich generell verboten.