Nachaltiger Konsum
Vom Wissen zum Handeln
Für den Großeinkauf ins Einkaufszentrum am Stadtrand fahren.Gibt es keine umweltfreundliche Alternative? Klar, nur die fällt uns oft nicht ein. Die Fahrt am Wochenende zum Discounter ist für viele zur Gewohnheit geworden. Der Benzinverbrauch, der Zeitaufwand und die überflüssigen Dinge, die wir kaufen: egal. Etwas mehr Aufmerksamkeit für unser direktes Umfeld kann da abhelfen. Denn oft gibt es in unserer Nähe das gleiche Angebot, nur muss man sich gezielt schlau machen. Das macht am Anfang Mühe. Die Kluft zwischen Wissen und Handeln zu überwinden, ist schwierig. Wie schwierig, erforschen derzeit mehrere Projekte mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Sie alle suchen Wege zu einem nachhaltigen Konsum.
Neue Wege zum nachhaltigen Konsum
Jenseits des Drei-Liter-Autos oder Tofu als Fleischersatz gibt es viel mehr Bereiche des täglichen Lebens, die nach einer „Konsumkorrektur“ verlangen. Im Zentrum der Initiative „Vom Wissen zum Handeln“ steht der Verbraucher, sein Alltag, seine Blockaden, aber auch sein Engagement. Wenn er nämlich Zusammenhänge erkennt und sich organisiert, steigt seine Bereitschaft, sein Verhalten zu ändern.
Energieeinsparung und gesundheitsbewusste Ernährung stoßen bereits auf ein breites öffentliches Interesse. Weitere Zusammenhänge werden erst langsam deutlich. Doch es funktioniert: Viele Lebensmittelkooperativen besorgen ihre Produkte aus dem Umland, verbessern ihre Energiebilanz und bieten dabei noch soziale Kontakte. Und vielleicht ist ein Haus aus ökologisch bewirtschaftetem Holz sogar billiger als eines aus Ziegeln?
Weniger ist mehr – auch im Stromverbrauch
Der Bedarf an Elektrizität in deutschen Haushalten ist nach wie vor sehr hoch. Dabei gibt es dort vielfältige Potenziale zur Stromeinsparung, für die man die Menschen allerdings erst gewinnen muss.
Mögliche Instrumente reichen von besseren Informations- und Aufklärungsansätzen über einen besseren Dialog zwischen Unternehmen und Kunden bis hin zu Kooperation öffentlicher Institutionen oder Bürgerinitiativen mit den Stromerzeugern. Die jeweils umweltfreundlichste Produkttechnologie könnte zum Standard erhoben werden.
Nachhaltiges Verhalten in der Schule lernen
Warum nicht mal ein CO2-neutrales Schulfest feiern? Wie das klappen könnte, wird in einer Projektwoche besprochen. Und am Ende wird die beste Idee in der Klasse ausgezeichnet. Im Mittelpunkt der Erkundung steht die These, dass Unterricht und Alltagsverhalten sinnvoll ineinander greifen müssen, damit sich bei Kindern und Jugendlichen in Sachen Ernährung, Mobilität und Energieverbrauch eine veränderte Konsumkultur herausbildet. Im Klassenzimmer, bei Ausflügen, im Schullandheim – überall gibt es Gelegenheiten, über den Tellerrand festgefahrener Gewohnheiten hinaus zu gucken.
Lebensveränderungen als nachhaltige Chance
Ein neuer Job, der Umzug oder die Geburt eines Kindes: Wer eine Entscheidung fällt, die sein Leben wirklich auf eine neue Spur bringt, der kann auch sein Konsumverhalten neu organisieren. Das Forschungsprojekt will untersuchen, wie solche Ereignisse das Verhalten der Menschen nachhaltig verändern und sozial bereichern.
Ziel ist es, konkrete Konzepte für Kampagnen in den Bereichen Mobilität, Ernährung und Energienutzung zu entwickeln und zu erproben. Darüber hinaus steht im Fokus, welche Synergieeffekte ein längerfristig angelegtes Akteursbündnis für nachhaltigen Konsum in Berlin entfalten kann.