Winterschlaf

Energie auf Sparflamme

Während das große Säugetier Mensch bibbert, die Heizung aufdreht und seine Energiekosten im Winter nach oben treibt, begeben sich viele andere Tiere in Winterschlaf und werden so zu extremen Energiesparern. Das ist eine kluge Strategie, um strenger Witterung und Nahrungsknappheit zu entgehen. Winterschläfer setzen ihren Stoffwechsel auf Sparflamme. Die Herzfrequenz sinkt drastisch, ebenso die Körpertemperatur.

Neben den Winterschläfern gibt es auch Lebewesen, die Winterruhe halten. US-Wissenschaftler vermuten, dass Tiere Winterschlaf oder Winterruhe mit Hilfe des Hormons HIT (Hibernation Induction Trigger) unbeschadet überstehen. In experimentellen Untersuchungen konnte durch die Substanz eine verbesserte Toleranz verschiedener Gewebe, zum Beispiel des Herzmuskels, gegenüber einer stark reduzierten Durchblutung (wie etwa bei großer Kälte) nachgewiesen werden.

Im Tiefschlaf durch den Winter

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Igel, Haselmaus, Siebenschläfer, Murmeltier – sie alle halten Winterschlaf. Igel etwa fallen von November bis April in Tiefschlaf. Sie drosseln ihren Stoffwechsel dabei auf ganze ein bis zwei Prozent des normalen Grundumsatzes und atmen nur noch etwa einmal pro Stunde. Fällt die Körpertemperatur unter den Nullpunkt, funktionieren lebenswichtige Organe trotzdem. Die Energie, die notwendig ist, um die Lebensfunktionen in der Schlafphase aufrecht zu erhalten, kommt aus den während des Sommers angefressenen Fettdepots.

Ein spezielles braunes Fettgewebe, das im Schulter- und Nackenbereich der Tiere liegt, dient zusätzlich dem Aufheizen des Körpers.Das wird besonders wichtig, wenn die Schläfer zwischendurch erwachen, zum Beispiel, weil die Außentemperatur steigt. Dann nämlich wird der Körper vorübergehend wieder auf Normaltemperatur gebracht. 

 

Ab in die Höhle zum Dösen!    

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Winterschlaf und Winterruhe werden oft miteinander verwechselt. Der wichtigste Unterschied: Bei der Winterruhe fallen die Tiere nicht in Tiefschlaf, es ist eher eine Art langes Dösen. Die Körpertemperatur bleibt weitgehend normal, lediglich die Atem- und Herzfrequenz vermindern sich spürbar. Die Tiere erwachen mehrmals während des Winters, um Beute zu suchen, Vorräte zu sammeln oder von gesammelten Vorräten zu fressen.

Ein gutes Beispiel ist der Braunbär. Auch er frisst sich zwar im Herbst einen richtigen Speckwanst an, geht jedoch hin und wieder im Winter auf Beutefang. Die Bärin bringt während der langen Ruhephase ihre Jungen zur Welt. Das zehrt an ihren Reserven: Am Ende der Winterruhe hat sie bis zu 40 Prozent ihres Körpergewichts verloren. Beim männlichen Bären sind es nur gut 20 Prozent.