Ende des Universums

Anziehung oder Expansion 

Das Universum hatte seinen Anfang vor 13,7 Milliarden Jahren: den Urknall. Aber wie sieht sein Ende aus? Bekanntlich dehnt sich der Kosmos ja aus – es stellt sich also die Frage, ob das unendlich lange so weiter geht und die Materie irgendwann unendlich verdünnt in einem immer weiter wachsenden Raum verstreut sein wird.

Wegen der gegenseitigen Anziehung der Materie könnte es auch sein, dass die Expansion irgendwann stoppt, sich wieder umkehrt und alles in einem großen Spektakel wieder in sich zusammenstürzt, dem sogenannten „Big Crunch“.

Rätselhafte Energie  

Welches Szenario eintreten wird, hängt vom Verhältnis der auseinander treibenden und der anziehenden Kräfte im Universum ab. Für die Anziehung sorgt die Gravitationskraft, die zwischen der uns bekannten Materie und der „schwarzen Materie“ wirkt. Letztere besteht aus derzeit noch unbekannten Elementarteilchen, macht 80 Prozent aller Materie aus und ist unsichtbar.

Ebenso rätselhaft ist die „dunkle Energie“, die den Kosmos auseinander treibt. Nach allem, was man heute weiß, ist sie stärker als die Anziehungskraft der Gravitation, so dass das Universum voraussichtlich ewig expandieren wird. 

Strahlendes Ende

Dabei dürfte der Kosmos in der Zukunft zu einem ziemlich öden Ort werden. Die Vision: Nach vielen zig Milliarden Jahren haben die letztenSterne ihren Brennstoffvorrat aus Wasserstoff aufgebraucht und werden zu braunen Zwergen, weißen Zwergen, Neutronensternen oder schwarzen Löchern. Diese saugen alle Materie in sich hinein und werden in ferner Zukunft das Universum dominieren.

Aber auch damit muss nicht Schluss sein: Selbst die unsichtbaren schwarzen Löcher mit ihrer gigantischen Anziehungskraft sind nicht für die Ewigkeit, weil sie im Laufe unvorstellbar langer Zeiträume „verdampfen“ können und dabei „Hawking-Strahlung“ aus Photonen, Neutrinos und Gravitonen abgeben. Sie vermischen sich mit Elektronen und Positronen und bilden die letzte Erinnerung an unser einst vielfältiges und leuchtendes Universum.