Universum Energieressourcen aus dem All
Die Helium-Seite des Mondes
Wir befinden uns im Jahr 2025. Das Isotop Helium-3 (³He) ist der Stoff, aus dem die Träume profitgieriger Unternehmer sind. Der Mond bietet massenhaft davon auf seiner Oberfläche, die Menschheit wiederum könnte ihren riesigen Energiebedarf damit decken. Der Bestseller-Autor Frank Schätzing entwirft dieses Szenario in seinem neuen Roman „Limit“. Alles nur Spinnerei? Fast. ³He gilt theoretisch als „sauberer“ Treibstoff für Kernfusionsreaktoren. Bei allen derzeit geplanten Fusionsreaktoren oder -experimenten auf der Erde werden die Wasserstoff-Isotopen 2H und ³H als Brennstoff genutzt. Es kommt aber dabei zu radioaktivem Abfall – beim Einsatz von ³He dagegen nicht. ³He kommt auf der Erde aber praktisch nicht vor. Dafür aber, Einsatz Schätzing: auf der Mondoberfläche. Und Tatsache: China, Russland und auch die USA hegen vage Pläne für den Bau von Mondbasen, um die Nutzbarkeit von ³H noch besser zu erforschen. So ganz bald (2025) wird das aber nichts. Ob Tagebau- und Extraktionsanlagen auf dem Mond oder der ³H-Transport zur Erde – all das wäre schlicht irrsinniger Aufwand.
Anziehungskraft
Der Mond ist auf viel effektivere Art schon jetzt ein indirekter Energieträger für uns. Man baut zum Beispiel in der Irischen See auf ihn. Der kleine Trabant der Erde erzeugt durch seine Anziehungskraft die Gezeiten der Meere. An einer kilometerlangen Einbuchtung der Küste Nordirlands entstehen dadurch extrem starke Strömungen. Die britische Firma Marine Current Turbines hat dort riesige Gezeitenenergie-Konverter aufgebaut, die die Strömungsenergie nutzbar machen. Auf diese Weise entsteht Strom für etwa 1000 Haushalte. Auch Südkorea plant vor seiner Küste solche „Gezeitenströmungskraftwerke“ im großen Stil.
Sonnenkraft aus dem All
Ist von außerirdischen Ressourcen für die Versorgung der „Erdlinge“ die Rede, fällt meistens auch der Begriff Solar Power from Space - SPS. Um Sonnenenergie aus dem Weltall zu nutzen, müsste eine große Flotte miteinander koordinierter Satelliten in einem geeigneten Erdorbit installiert werden. Die Satelliten wandeln dann das Sonnenlicht ohne Verluste durch Atmosphäre und Staub mittels Spiegelsystemen und Photovoltaik in Mikrowellen um. Diese könnten dann aus dem Orbit auf eine oder mehrere Empfangsstationen auf der Erde geleitet werden, die die Umwandlung in Strom und seine Verteilung übernehmen. Der große Vorteil: Anders als herkömmliche Sonnenkollektoren wären die kleinen „Kraftwerke“ im All unabhängig von Tageszeit und Witterung. Allerdings gilt SPS unter Experten als unwirtschaftlich. Aufbau und Wartung derartiger Systeme würden riesige Summen verschlingen.